Pilgerreisen Spanien - Jakobsweg - Camino Frances - Dimsum

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Camino Frances - Etappe 1-5

Elske wanderte kürzlich den Jakobsweg von Saint Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela (und sogar darüber hinaus!) und lässt uns an ihren Erfahrungen teilhaben:

Einblick Pilgertagebuch

Ich lege mich in’s Gras. Ich bin nun 10 Tage auf dem Camino Frances unterwegs und komme schon jetzt an meine Grenzen, obwohl mir noch mehrere 100 Kilometer bis nach Santiago de Compostela bevorstehen. Meine Füße sind mit Blasen überzogen. Ich brauche dringend eine Pause.
Bei meinem aktuellen Tempo, 5,5 km pro Stunde, werde ich heute gegen Nachmittag in Burgos ankommen. Die Sonne strahlt warm auf meine Haut und ich lausche den Geräuschen meiner Umgebung. Ich lasse meinen Gedanken freien Lauf und reflektiere die letzten Tage und die bisherige Erfahrung. Das Pilgern macht mir sehr viel Spaß und ich hätte nie gedacht, dass man in einen derartigen "Flow" kommt und dass mir das Wandern doch so leicht fällt. Die Tagesetappen sind manchmal schon ordentlich, aber ich laufe allgemein recht schnell und komme so in der Regel auch zeitig an mein Tagesziel. Dennoch gibt es auch Tage, an denen ich weniger Motivation habe und gar keine Lust habe, mich erneut aufzumachen. Aber bisher konnte ich mich immer überwinden und war anschließend immer froh. Ich hoffe, dass es so bleibt. Mir gefällt auch die Pilger-Atmosphäre. Alle Pilger sehen sich als "Kollegen" und man sieht sich immer wieder und dann läuft man oft zusammen.
Ich schaue auf meine Uhr. Es ist kurz nach Mittag, Zeit wieder aufzubrechen. Ich schultere meinen Rucksack auf und laufe weiter.

Zwar habe ich schon die ganze Welt bereist, aber diese Reise ist doch etwas ganz besonderes für mich. Neben vielen tollen Bekanntschaften und traumhaften Landschaften, die diesen Weg zu einer wunderbaren Reise machen, habe ich auch mit mir zu kämpfen. Ich glaube, ich hatte noch nie solch schmerzende Füße wie jetzt. Ich habe schon von meinen Wanderschuhen auf Sandalen gewechselt, aber leider hab ich auch in letzteren Blasen bekommen und kann kaum mehr laufen. Am 11. Tag bleibt mir also nichts anderes übrig als mir Flipflops zu kaufen, meine Wanderschuhe und Sandalen an den Rucksack zu hängen und die Tagesetappe von 40.5 km, von Burgos nach Castrojeriz, in Flipflops zurückzulegen!

Eigentlich wollte ich aufgrund meines neuen, wenig professionellen Schuhwerks heute nur eine kurze Tagesetappe von etwa 10 km laufen. Aber dann treffe ich einen meiner Pilger-Kollegen und beschließe spontan, mit ihm mitzulaufen. Nach 30 km stellen wir leider fest, dass alles geschlossen ist und wir sind gezwungen, noch weitere neun Kilometer zu gehen. Puh, das war ordentlich!

Zum Glück sind meine Füße und Beine in der Regel am nächsten Morgen ausgeruht und ich kann ohne Schmerzen loslaufen. Dennoch werde ich in den kommenden Wochen mein Schuhwerk noch oft rotieren.

Fun Fact

Wussten Sie übrigens, dass die nachhaltige Wasserversorgung auf dem Camino Frances lückenlos möglich ist? Brunnen gibt es in allen Ortschaften, aber auch inmitten der Natur am Wegesrand. Eine wiederbefüllbare Trinkflasche gehört also zwingend zum Pilgerequipment!

Aber es gibt nicht nur Wasserbrunnen, sondern auch Weinbrunnen, wie in der Rioja-Region. Hier schenkt das Weinhaus jeden Tag 100 Liter Wein an Pilger aus!

Endziel: Santiago de Compostela

Nach 25 Tagen und insgesamt 780 km zu Fuß erreiche ich Santiago de Compostela. Ich bin sehr stolz auf mich und blättere zufrieden meinen Pilgerpass mit allen Stempeln durch. Ich habe es wirklich geschafft! Das wird mir an der Kathedrale von Santiago de Compostela erst richtig bewusst.

Die Kathedrale von Santiago de Compostela

Die Kathedrale von Santiago de Compostela ist das Endziel einer jeden Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg. Damit zählt die wunderschöne Kathedrale zu den wichtigsten Pilgerorten in Europa und aufgrund der prächtigen Architektur und seltenen Kunstschätzen auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Und in der Tat stellt sie einen wahrhaft krönenden Abschluss für die Pilgerreise auf dem Camino dar.

Nach diveresen Um- und Anbauten während der beinahe tausendjährigen Geschichte finden heute 1,200 Besucher gleichzeitig in der Kathedrale Platz. Jeden Tag werden zahlreiche Messen gehalten. Morgens um 8 Uhr kann man sogar einer Messe in deutscher Sprache beiwohnen!

Camino Finisterre & Muxia

Aber irgendwie kann ich es auch nicht fassen, dass es nun vorbei ist. Ich bin da - am Endziel einer jeden Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg! Ich merke, dass ich noch nicht genug habe. Also beschließe ich, noch weiter zu wandern und den Camino Finisterre anzuschließen.
Nach weiteren 100 km erreiche ich Fisterre, von wo ich noch 31 km die Küste hoch nach Muxia (Mugia) laufe. Das ist aber nun wirklich mein Ende! Mir stecken nun 900 km in den Beinen und ich freue mich auf meinen wohlverdienten Urlaub!

Rückblick

Rückblickend muss ich sagen, der Weg hat mir viel abverlangt, aber gleichzeitig auch einiges beigebracht. Pilger zu sein ist viel mehr als sich körperlich zu betätigen und zu überwinden; Pilger zu sein bedeutet auch, sich auf sich selber einzulassen und sich seiner Selbst zu stellen. Ich habe den Camino sehr genossen. Es war schön, aus meinem Alltag herauszukommen und mich nur auf das Jetzt zu fokussieren. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und sehe nun positiv in die Zukunft.

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